Luis Zimmermann
Faint Traces
OPENING April 3 | 6 – 9pm
April 4 – May 3, 2025
Luis Zimmermann
Faint Traces
OPENING April 3 | 6 – 9pm
April 4 – May 3, 2025
Faint Traces
OPENING April 3 | 6 – 9pm
April 4 – May 3, 2025
Luis Zimmermanns aktuelle Arbeiten entstehen durch eine komplexe Schichtung von Transferdrucken auf
Siebdruckgaze, die in Verbindung mit Malerei sowie eigenen und gefundenen Fotografien
übereinandergelegt werden. Diese transluzente Schichtung erzeugt eine besondere Tiefenwirkung, bei der die
verschiedenen Ebenen miteinander interagieren. Das textile Thema, das bereits in der klassischen
Leinwandmalerei vorkommt, wird durch einen dünnen Rahmenträger mit Stoffkante aufgegriffen. Die
Durchlässigkeit des Materials lässt die darunter liegenden Schichten sichtbar werden, was dem Werk eine
zusätzliche Dimension verleiht und die Idee von Schichtung und Überlagerung verstärkt.
Durch gezielte Schnitte und Ausschnitte werden bedruckte Stofffragmente in den Bildaufbau integriert, was der Technik des „Shaped Canvas“ entspricht. Dabei kommen untere Schichten zum Vorschein, während gleichzeitig neue, collageartige Bezugssysteme entstehen. Diese Bildfragmente und -schichten sind nicht nur visuelle Elemente, sondern auch symbolische Repräsentationen von individuellen und kollektiven Erfahrungen, insbesondere in Bezug auf generationenübergreifende Einflüsse und Traumata. Die Weiterführungen von Linien, Flächen, Körperteilen oder Farbspuren folgen keinem festen Bildthema, sondern bewahren die innere Organisation der Bildschichten und schaffen so eine Dynamik von Irritation und Überraschung.
In Zimmermanns Arbeiten wird die Frage nach der Zusammenstellung von Persönlichkeiten und den
Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Generationen thematisiert. Die Überlagerung von
unterschiedlichen Materialien und visuellen Elementen spiegelt die Vermischung von individuellen
Erlebnissen und kollektiven Traumata wider, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Die
Werke reflektieren die Vielschichtigkeit der Erinnerung, wobei Störungen, Leerstellen und Auslassungen
bewusst eingesetzt werden, um eine inhaltliche Schlüssigkeit zu vermeiden. Diese Unvollständigkeiten und
Brüche sind nicht nur künstlerische Mittel, sondern auch metaphorische Darstellungen der Fragmentierung
von Erlebnissen und Identität. Die unvollständige Komposition und die Bildsprünge lassen Raum für
Fokusirritationen und eröffnen dem Betrachter neue Perspektiven auf das Thema der
generationsübergreifenden Traumata und deren Einfluss auf individuelle und kollektive Persönlichkeiten. Die
Arbeiten zielen darauf ab, die betrachterliche Auseinandersetzung mit diesen Themen zu fördern und die
unterschiedlichen, oft verborgenen Schichten menschlicher Erfahrungen und Erinnerungen sichtbar zu
machen.