Mona Schulzek | Thomas Feuerstein
SYZYGY
10 May – 21 June, 2025
OPENING 9 May | 6 – 9pm
Während Various Others 2025 präsentiert nouveaux deuxdeux in Kooperation mit der Galerie Elisabeth & Klaus Thoman eine Duo-Ausstellung von Mona Schulzek und Thomas Feuerstein. Ihre Arbeiten oszillieren zwischen Naturwissenschaft, Utopie und kollektiver Transformation und hinterfragen die wechselseitige Durchdringung von Leben, Materie und Zeit.
Schulzeks konzeptuelle, rechercheintensiven Werkzyklen untersuchen die Beziehungen zwischen irdischen und extraterrestrischen Materialien sowie deren narrative und funktionale Verschiebungen. In ihrer aktuellen Serie integriert sie Meteoriten, Metalle und wissenschaftliche Beobachtungen in skulpturale Objekte, die als Portale zwischen technologischen und biologischen Systemen fungieren. Ihre Skulpturen erinnern an Raumkapseln, die Gesteinsproben und Relikte einst lebendiger irdischer Organismen transportieren und so den Austausch von Materie und Leben über kosmische Distanzen hinweg „vorbereiten“.
Zwei weitere Skulpturen, die ungeborene Aliens „visualisieren“, erforschen die Möglichkeit,durch die Materialisierung imaginierter Zukunftsvisionen eine physische Verbindung zunicht-terrestrischem Leben herzustellen. Die Alien-Kokons, bzw. Portale greifen Science-Fiction-Narrative wie Stargate auf, in denen Wurmlochverbindungen Reisen zu fremden Planeten sowie Kontakt mit außerirdischem Leben ermöglichen.
Feuerstein untersucht in seinen Installationen, „molekularen Skulpturen“ und Zeichnungen chemische und biologische Prozesse, die zwischen ökologischen und biotechnologischen Materialitäten sowie sozialen und psychologischen Bewusstseinszuständen vermitteln. Sein Langzeitprojekt Metabolica, das er in Zusammenarbeit mit Mikrobiolog*innen der UniversitätInnsbruck entwickelt hat, nutzt Stoffwechselprozesse, um biologische Kunststoffe für Skulpturen zu entwickeln. Aus umwelttechnischer, politischer und ökonomischer Perspektive werden Algen und Bakterien zu Kollaborateuren seiner Arbeiten, die exemplarisch einen Wandel von der Petrochemie zur Biochemie vollziehen. Seine Skulpturen und Installationen reflektieren die Transformation natürlicher, technischer und sozialer Strukturen und schaffen ästhetische Modelle,die symbolische Bedeutungsebenen der Kunst durch metabolische und reale Prozesse erweitern. Beide Positionen regen gesellschaftliche Transformationsprozesse an und hinterfragen tradierte Hierarchien in Kunst und Gesellschaft, indem sie die Grenze zwischen faktenbasierten und alternativen Wissens- und Wahrnehmungsformen hinterfragen.
Neben konkreten Erkenntnissen interessiert sich Feuerstein besonders für Formen der biologischen Informationsverarbeitung nicht-menschlicher Organismen und Schulzek bezieht sich auch auf spekulative oder mystische Wissensformen und verwendet Narrative aus einer Zeit vor der Entwicklung systematischerwissenschaftlicher Methoden. Schulzek inszeniert Möglichkeiten einer kosmischen Kontaktaufnahme zu nicht-terrestrischem Leben, während Feuerstein mit lebenden Organismen Skulpturen als materielle Visionen möglicher Zukünfte ko-produziert.
Durch die ästhetische Übersetzung vielschichtigen Wissens machen sie komplexe Zusammenhänge erfahrbar und entwerfen kollektive Utopien. So entstehen neue Denk- und Handlungsspielräume jenseits etablierter Wissensordnungen.
–Text von Teresa Retzer
Schulzeks konzeptuelle, rechercheintensiven Werkzyklen untersuchen die Beziehungen zwischen irdischen und extraterrestrischen Materialien sowie deren narrative und funktionale Verschiebungen. In ihrer aktuellen Serie integriert sie Meteoriten, Metalle und wissenschaftliche Beobachtungen in skulpturale Objekte, die als Portale zwischen technologischen und biologischen Systemen fungieren. Ihre Skulpturen erinnern an Raumkapseln, die Gesteinsproben und Relikte einst lebendiger irdischer Organismen transportieren und so den Austausch von Materie und Leben über kosmische Distanzen hinweg „vorbereiten“.
Zwei weitere Skulpturen, die ungeborene Aliens „visualisieren“, erforschen die Möglichkeit,durch die Materialisierung imaginierter Zukunftsvisionen eine physische Verbindung zunicht-terrestrischem Leben herzustellen. Die Alien-Kokons, bzw. Portale greifen Science-Fiction-Narrative wie Stargate auf, in denen Wurmlochverbindungen Reisen zu fremden Planeten sowie Kontakt mit außerirdischem Leben ermöglichen.
Feuerstein untersucht in seinen Installationen, „molekularen Skulpturen“ und Zeichnungen chemische und biologische Prozesse, die zwischen ökologischen und biotechnologischen Materialitäten sowie sozialen und psychologischen Bewusstseinszuständen vermitteln. Sein Langzeitprojekt Metabolica, das er in Zusammenarbeit mit Mikrobiolog*innen der UniversitätInnsbruck entwickelt hat, nutzt Stoffwechselprozesse, um biologische Kunststoffe für Skulpturen zu entwickeln. Aus umwelttechnischer, politischer und ökonomischer Perspektive werden Algen und Bakterien zu Kollaborateuren seiner Arbeiten, die exemplarisch einen Wandel von der Petrochemie zur Biochemie vollziehen. Seine Skulpturen und Installationen reflektieren die Transformation natürlicher, technischer und sozialer Strukturen und schaffen ästhetische Modelle,die symbolische Bedeutungsebenen der Kunst durch metabolische und reale Prozesse erweitern. Beide Positionen regen gesellschaftliche Transformationsprozesse an und hinterfragen tradierte Hierarchien in Kunst und Gesellschaft, indem sie die Grenze zwischen faktenbasierten und alternativen Wissens- und Wahrnehmungsformen hinterfragen.
Neben konkreten Erkenntnissen interessiert sich Feuerstein besonders für Formen der biologischen Informationsverarbeitung nicht-menschlicher Organismen und Schulzek bezieht sich auch auf spekulative oder mystische Wissensformen und verwendet Narrative aus einer Zeit vor der Entwicklung systematischerwissenschaftlicher Methoden. Schulzek inszeniert Möglichkeiten einer kosmischen Kontaktaufnahme zu nicht-terrestrischem Leben, während Feuerstein mit lebenden Organismen Skulpturen als materielle Visionen möglicher Zukünfte ko-produziert.
Durch die ästhetische Übersetzung vielschichtigen Wissens machen sie komplexe Zusammenhänge erfahrbar und entwerfen kollektive Utopien. So entstehen neue Denk- und Handlungsspielräume jenseits etablierter Wissensordnungen.
–Text von Teresa Retzer